Nachdem die Schlechtwetterfront nach nur einem Tag schon durch war, und zwar entgegen der Wettervorhersage, beschlossen wir frühmorgens, das günstige Wetterfenster zu Nutzen.
Der Wind hatte über Nacht um 180 Grad gedreht, so dass wir nun von Zadar nach Murter in einem schönen Halbwindkurs gespült werden könnten. Doch um diese Zeit, also früh morgens, ist der Wind noch müde und so musste unsere eiserne Lady ans Werk.
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Während der Fahrt sahen wir, dass sich diese berühmte Bora-Rolle über dem Gebirge gebildet hatte. Wir hofften, dass wir schneller in Murter ankommen würden, als die Bora uns einholen würde… Und auch gut, hatten wir die vor unserem Auslaufen nicht gesehen.
Von einer müden 1-2 zog der Wind auf eine 4-6 an und auch die Wellen hatten Freude und schaukelten uns zügig vorwärts. Nur mit dem Vorsegel unterwegs machten wir zwischen 6,1 und 7,6 Knoten Fahrt.
Langsam wurde es uns doch etwas unwohl, da wir das Wetter hier gar nicht so gut kennen und die Bora ist eine (so sagt man ihr nach) launische Dame, die sich immer wieder Respekt einholt. Doch schon bald war die Marina in Sicht und der Marinero dirigierte uns an den Steg. War bei Seitenwind und Böen nicht ganz einfach, aber bald lagen wir gut vertäut in der Muring und tranken unser „Ankerbierchen“.
Zufälligerweise war ein Paar aus der Marina Fallenbach, Karin und Rochus (SY Aquagrace), in der Gegend in den Ferien uns so verabredeten wir uns spontan, uns in Murter zu treffen. Und daraus wurde wieder einmal ein kulinarisches Highlight, wir haben einen Wahnsinns-Redsnapper vom Grill genossen und Seemansgarn gesponnen und einen sehr netten Abend verbracht.
Danach hiess es schon wieder Abschiednehmen…. Danke Karin und Rochus für die Schlemmereien, die Ihr uns überlassen habt.
26. Juni 2015 Insel Murter (Marina Hramina) – Insel Tijat Bucht Tijascica
Nach den zwei Tagen in der Marina und den Bora-Hafenkino-Manöver zieht es uns weiter in die kleinen Buchten der Abgeschiedenheit. Das Wetter ist wunderbar und der Wind bläst perfekt mit 5 BF und so landen wir am frühen Nachmittag in einer wunderschönen Bojenbucht. Gehen Baden, essen was einfaches – und geniessen…
27. Juni 2015 Insel Tijat Bucht Tijascica – Sibenik (Krka-Kanal) - Insel Prvic
Da wir unweit von Sibenik übernachtet haben, wollten wir doch noch auf den Pfaden von Winnetou wandeln und uns das Erlebnis mit dem eigenen Kiel einen Süsswasserfluss zum Schatz im Silbersee nicht entgehen lassen.
Lust auf Trubel hatten wir keine und so brachen wir wieder auf in Richtung Inselwelt. Beim Vorbeifahren haben wir eine süsse Insel mit Bucht und Inselleben gesichtet, das war unser Ziel.
Wir hatten Glück und eine Boje war noch frei. Doch hier gab es kein Wassertaxi, so dass wir nun unser Beiboot (Dinghy) doch endlich mal in Betrieb nehmen mussten. Was für ein Vergnügen war es, ein bisschen rumzutuckern, die kleine Insel zu erkunden und ein Latte Macchiato zu trinken.
Geld hatten wir keines mehr (also keine Kuna), die Wechselstube war geschlossen und ein Geldautomaten gab es nicht. Dafür haben wir aber immer Röschti oder Ravioli dabei…
Und weil es einfach so schön war, mussten wir noch eine Nacht bleiben. Einfach herrlich, so abzuhängen!
29. Juni 2015 Insel Prvic – Rogoznica (Marina Frapa)
Von dieser Marina hatten wir ja schon so viel gehört und gelesen. Es soll die schönste, beste und ultimativste Marina überhaupt sein. Golde Wasserhähne und so. Also nun ja, es ist eine durchaus nette Marina, Gold haben wir nicht gefunden, aber dafür haben wir Sinisa kennen gelernt. Sinisa von BAN Tours (Dufour Vertreter Kroatien) hat sich hervorragend um unsere Anliegen gekümmert und nun sind wir im Besitze von super Haltegriffe am Steuerstand.
Sollte jemals jemand von Euch in Dalmazien ein Segelboot chartern wollen, so wendet euch an Ban Tours und verlangt Sinisa. Er hat die gepflegtesten Boote und auch die neuesten (Dufour)-Modelle und eine gute Auswahl von Schiffsgrössen. Durch die Wartezeit für die Herstellung der Haltegriffe, wechselten wir von der Marina an die Boje und werkelten weiter am Boot rum. Zwischen dem Schrauben, gingen wir Baden und hielten wie üblich Siesta. Und wir haben uns einen Tag Nixtun verordnet, das gab es schon lange nicht mehr. Am Boot gibt es immer was zu tun und zu werkeln…
Das Thermometer stieg auf erdrückende schwüle 34Grad (im Boot) und draussen war es noch wärmer bei einer Luftfeuchtigkeit von 80%. Wir haben uns den Südländer angepasst und arbeiten nicht zwischen 13.00 und 17.00. Das Leben beginnt erst so ab 17.00 Uhr, wenn die Sonne nicht mehr ganz so hoch steht - und Essen geht man ab 20.30 (wenn man früh dran ist).
Abends sattelten wir das Dinghy (Beiboot) und genossen das schöne kleine Städtchen Rogoznica. Und schon wieder spielte der Zufall mit und wir trafen auf Rudi & Karin, ebenfalls aus der Marina Fallenbach. Gingen hervorragend Essen mit Freunden von Ruedi & Karin (ins Le Piaf – sehr empfehlenswert) und verlebten einen netten und lustigen Abend.
Und dann gingen wir auch das erste Mal mit dem Dinghy bunkern. Mit Rucksäcken, damit man die Ess- und Trinkwaren besser zum Boot tragen kann und auch wassergeschützt im Beiboot transportiert werden kann. Die Grösste Herausforderung ist das ein- und aussteigen und erfordert Gleichgewichtssinn und ein Stück Athletiktalent – ha, und genau das letztere wurde uns ja in die Wiege gelegt. Lach.