Wir haben uns entschlossen, Solar Panels zu Installieren und auf den Einsatz des Windgenerators zu verzichten. Einigen Bloglesern ist dies schon aufgefallen und wir wurden mehrfach gefragt, warum wir denn den Windgerator verkaufen wollen.
Der Windgenerator hat einige Vorteile. Diese liegen hauptsächlich im geographischen Gebiet, in welchem er eingesetzt wird. Das Mittelmeer zählt hierbei nicht unbedingt zu den windkonstanten Regionen. Ein Windgenerator wird in der Regel für Weltumsegler, auf den sogenannten Barfussrouten oder auch für Blauwassersegler empfohlen. In der Karibik oder auf einem Transatlantik Törn, wo der Wind in der Regel mehr als 15 Knoten bläst, die Marinas rar sind, ist der Wind-Geni – super!
Im Mittelmeerraum hingegen sind die Winde unberechenbar(er). Der Mistral und seine starkwind-Kollegen blasen gerne oft und heftig - aber es gibt auch sehr viele Tage ohne ein laues Lüftchen. Auch an Ankerplätzen, wo wir uns häufig aufhalten, sucht man sich windstille Orte, damit das Boot nicht stark schaukelt. Und weil Strom ein enorm wichtiges Thema an Bord ist, muss er zuverlässig(!) und in genügender Menge zur Verfügung stehen – und deshalb verkaufen wir den Wind-Generator, da er für das Mittelmeer einfach nicht passt.
Wir setzen nun unsere Hoffnungen auf ein Energiesystem in Form der Solarenergie. Die Sonne lacht hier häufig und warum auch nicht auf die erneuerbaren Energien setzten. In den letzten Jahren wurden auf diesem Gebiet enorme Fortschritte gemacht und die Panels werden immer leistungsfähiger auf vergleichsweise kleinerer Fläche. Nach langer Evaluation über die Art und/oder die Position wo die Solarpanels montiert werden sollen, haben wir uns nun für eine Variante von 2 Panels mit je 120W auf dem Bimini (Sonnendach) entschieden. Ein Panel wiegt nicht einmal 3kg und kann bis zu 30 Grad gebogen werden. Die Panels werden einfach mit Tenax-Knöpfen (eine Art Druckknöpfe) auf dem Bimini montiert, und können somit einfach wieder demontiert werden, sollten das Bimini zusammengeklappt werden müssen.
Das ganze Projekt hat uns einige Nerven gekostet, da wir halt Schweizer sind und bleiben. Um die Solarpanels auf dem Bimini montieren zu können, mussten wir das Bimini modifizieren lassen. Die Modifikation kann aber erst mit den gelieferten Solarpanels erfolgen. Und die Montage der Solarpanels erst mit der Lieferung des fertig angepassten Biminis. Wir sind sicher, da wird man beim Lesen schon ganz wuschig. Und das Ganze mussten wir mit verschiedenen Lieferanten koordinieren und wegen schlechten Wetters neu Organisieren - und nicht alle konnten Englisch! Da hat sich unsere Spanischschule definitiv gelohnt.
Sibylle kann ganz schön zickig werden, vor allem, wenn durch unfachmännische Arbeiten, Wasser im Boot anzutreffen ist. Aber das hilft dann auch bei der Problemlösung. Der Lieferant hat komplett die Kabel und den Stecker getauscht - und zwar anstandslos. Ihr könnt Euch bestimmt vorstellen, dass das die spanischen Lieferanten auch etwas Nerven gekostet hat. Das macht aber nichts… J
Patrik ist happy mit den Solarpanels. Die Back Contact Panels laden auch bei sehr wenig Sonne bereits Energie in die Batterie. Bei Sonnenschein am Mittag werden die Batterien mit über 13 Ampère geladen. Diese Leistung sollte ausreichen, um unseren täglichen Strombedarf zu decken.
Die Schwierigkeit liegt darin, dass unser Monitor der den Ladezustand der Batterie anzeigt, nicht mit dem geringen inkonstanten Strom der Solarpanels umgehen kann. Der Batteriemonitor misst den Ladezustand der Bordbatterien. Wir haben sieben 12V Batterien (ähnlich Autobatterien) an Bord. Der Monitor misst nun wieviel Strom verbraucht wird, und misst ebenfalls wieviel Strom wieder reingeladen wird. Dieses System funktioniert sehr gut mit konventionellen Ladegeräten für Landstrom und mit dem Ladegerät, das am unserem Volvo Motor hängt. Diese Geräte laden mit bis zu 60 Ampère Ladestrom in die Batterien. Damit der Batteriemonitor nun weiss, wann die Batterie vollgeladen ist, hat der Hersteller des Batteriemonitors eine Erkennung einprogrammiert, die nicht mit den Solarpanels kompatibel ist. Der Monitor zeigt nun bereits die Batterie als vollgeladen an, wenn die Batterie erst bei ca. 90% angelangt ist. Dies kann bei längerer Zeit am Anker zu einem Problem werden, da wir ab irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr wissen wie voll (oder leer) die Batterien wirklich sind. Eine Abklärung mit dem Lieferanten des Batteriemonitors (Produkt aus Deutschland) hat leider auch keine Lösung gebracht. Er bestätigte das Problem, habe aber keine Lösung dafür.
Das bringt insofern Schwierigkeiten mit sich, dass die Batterieleistung dadurch abnimmt und wir denken, die Batterien hätten 100% Leistung. In Realität sind die Batterien aber nur zu z.B. 90% geladen. Und wir gehen davon aus, dass wir unseren Tagesverbrauch von ca. 80Ah entsprechend zur Verfügung haben.
Also wer es genauer wissen möchte oder uns Tipps und Tricks zu diesem Thema hat, der soll uns bitte eine Mail schreiben.