Und schon wieder ist bereits mehr als eine Woche vorbei. Vor einer Woche war unser Boot noch ohne Segelkleider. Das Hauptproblem war der Wind, der zwar schön konstant blies, aber aus der falschen Richtung. Deswegen konnten wir die Segel nicht anschlagen. Also machen wir dies in den späten Abendstunden, als der Wind wie erhofft, einschlief.
Einerseits wollten wir die Marina nicht wechseln ohne dass die Segel ready waren, man weiss ja nie – und andererseits war die Wettervorhersage für die nächsten Tage schlecht. Neben der Bora wurde Regen und ein Sturmtief erwartet mit Böenspitzen von bis zu 47kn. Also wollten wir erledigen was wir konnten. Das Schiet-Wetter, das über Auffahrt daheim zu Besuch war, erwarteten wir nun.
Deswegen standen wir am Folgemorgen sehr früh auf, um gleich um 08.00 auszulaufen. Wir haben hierfür um die Hilfe der Marineros gebeten, da der verfügbare Platz in der Marina extrem beschränkt ist. Die Ausfahrt verlief problemlos. Alle waren erleichtert, dass wir so früh ausgelaufen sind.
Und so tuckerten wir die kurzen 5 sm Richtung Izola. Herrlich mal wieder auf dem Wasser zu sein. Das erste Ausfährtli konnten wir so richtig geniessen.
Da unser Platz in der Marina auch schon reserviert war, waren wir ziemlich entspannt.
Bis auf das auf uns zukommende Hafenmanöver. Aber der Marinero war auch schon da und nahm uns in Empfang. Es verlief alles wie im Bilderbuch.
Nun sind wir also in diesem historischen Städtchen Izola angekommen.
Es ist urchig und eine typische Touristenstadt. Im Moment ist noch Vorsaison und viele Geschäfte haben noch nicht geöffnet. Die typischen leckeren Gelaterias feilschen ihre Glace an jeder Ecke an, so dass man öfters als einem lieb ist, doch zum Schleckmaul wird.
Da wir durch die Ereignisse der letzten Wochen geschlaucht waren, überfiel uns der Faulvirus. Wir besichtigten die Hafenstädtchen entlang der Küste Sloveniens, schlenderten durch die engen Gassen oder sassen in einem Strassencafé bei Latte Macchiato und Gelati - und genossen unsere Ferien. Diese scheinen nun doch angefangen zu haben...
Aufgrund der vielen Feedbacks wurde uns bewusst, dass wir bei unseren Bloglesern den Eindruck vermittelt haben, nur mit Problemen konfrontiert zu sein. Dem ist nicht so. Es sind lediglich die Kleinigkeiten, die einem das Leben erschweren. So wie das im normalen (Arbeits)Leben auch der Fall ist. Es müsste zwar nicht sein – aber es nutzt ja nix.
Mit wirklichen Problemen wurden wir bis jetzt noch nicht konfrontiert und hoffen, dass das auch so bleibt.
Zwischenzeitlich haben wir uns an Bord recht gut eingelebt und so etwas wie Bordroutine hat sich eingestellt.
Heute war
grosser Waschtag und so sieht das dann aus – andere haben dafür einen Garten oder so.Ach ja, das Geruchsproblem haben wir, hoffen wir zumindest, so weit wie möglich entfernt. War eine echte Knochenarbeit. Danke für die rege Anteilnahme! Die Arme waren wie immer zu kurz und die Nummer mit dem Umräumen ist nun auch hinreichend bekannt.
Nun müssen wir nur noch die Bilge leeren und spülen. Das wollten wir dann doch nicht in der Marina tun...
Und wie Ihr seht, ist langsam auch wieder Ordnung auf dem Boot eingekehrt:
– und wir haben begonnen - selber zu Kochen. Ein Kilo Hackfleisch kostet 3 Euro – und 150 gr. 0815-Import-Salami ebenfalls. Käse schlägt mit ca. Euro 15 bis 20.-/kg zu Buche. Brot ist ziemlich eintönig und wir haben angefangen, selber zu Backen…
Der Gasbackofen bietet wahlweise Ober- oder Unterhitze an. Deswegen wurde der obere Teil beim Backen auch etwas zu dunkel.
Aber als Erstlingssonntagszopf war er eine herrliche Bereicherung des Frühstücktischs. Man stelle sich den Duft vor, der sich im Boot verteilte!
Ach ja, viele wollen wissen, wann wir denn endlich LOSSEGELN…
Das wissen wir im Moment noch nicht genau. Wir rechnen damit, dass wir ca. Mitte Juni Richtung Kroatien lossegeln. Bis dahin müssen wir noch einige Sachen auf und im Boot erledigen. Die Liste ist endlos lang und wir werden einen Teil irgendwann unterwegs erledigen. Sonst kommen wir nie los. Es dauert eben doch alles etwas länger.
Da wir im Vorfeld einfach zu wenig Zeit dafür hatten, müssen wir uns diese jetzt nehmen, auch wenn das nicht sehr aufregend ist.