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Ibiza und Formentera

Ibiza und Formentera

Veröffentlicht am 09.10.2015

Wir haben wunderbare Wochen auf Ibiza und Formentera verbracht. Leider sind die zahlreichen Quallen eine echte Plage und durch die warmen Temperaturen steigen die Quallen, die sich normalerweise in tieferen Gewässern aufhalten, an die Wasseroberfläche. Die Quallen haben wir erstmalig in Messina angetroffen, vermehrt auf den äolischen Inseln und ganz stark auf den Balearen.

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Aus diesem Anlass möchten wir ein kurzes Resümee ziehen. Wir haben bei unseren Überfahrten mit Schrecken festgestellt, dass wir stundenlang durch Abfall- und Plastikstrassen gefahren sind. Es ist bedauerlich, wie gedankenlos wir nach wie vor mit unserer Umwelt umgehen und glauben, wir hätten eine zweite Erde in Reserve. Als wir von Sardinen auf die Balearen gefahren sind, hatte Patrik während seiner ganzen Wache (mehrere Stunden) ein einziges Quallenmeer durchfahren. Nichts als Quallen…

Wir hatten ab und zu Gespräche mit Touristen, denen es nicht aufgefallen ist, wie stark das Meer verschmutzt ist. Das hat einerseits damit zu tun, dass die Strände jeden Morgen jeweils im Morgengrauen von Traktoren aufgeräumt und schöngewalzt werden. Zum anderen hat es auf den Balearen 33 Abfallschiffe, die den ganzen Tag nichts anderes machen, als Tonnen von Plastikabfall aus dem Meer zu fischen. Und zwar 1 Tonne Abfall pro Tag(!) alleine auf Mallorca – das sind mehr als 30 Tonnen Abfall – und das nur im August 2015.

Quelle: https://www.inselradio.com/2015/09/02/mehr-als-30-tonnen-muell-im-august-aus-dem-meer-gefischt/

 

Delphine sind uns auf der Strecke von Slovenien bis hier an das Festland Spaniens vereinzelt begegnet, aber meist nur Einzeltiere oder Kleingruppen mit zwei bis drei Tieren. Fliegende Fische können wir an einer Hand abzählen. Es hat überall riesige Thunfischfarmen, die die Umwelt stark belasten. Wir wollen Fisch essen und alles jederzeit verfügbar haben, worauf wir grade Lust haben. Besonders aufgefallen ist uns das in Süditalien. Auf dem Fischmarkt können die Einheimischen nur „einfache“ Fische kaufen – und Schwertfisch, da der da im Übermass gefangen wird. Alle anderen beliebteren und wertvolleren Fischsorten gehen wohl in die Restaurants oder gen Norden. Im Coop und Migros ist die Fischauswahl grösser als im Land selber. Wobei sich das auch nach Region und Kaufkraft anpasst und ändert. Am Festland Spaniens sehen die Fischtheken ähnlich aus, wie bei uns.

Natürlich essen auch wir gerne Fisch und Fleisch. Doch wenn man so nah mit der Natur zusammenlebt, wie wir das in den letzten Monaten getan haben, so werden einem die Veränderungen deutlich vor die Augen geführt. Und man reduziert automatisch die Mengen, was natürlich auch mit der Verfügbarkeit zusammenhängt.

Wir alleine können die Welt nicht verändern, möchten einfach ans Herz legen, das wenige, was wir für eine bessere Welt tun können, zu tun. Und jeden Tag eine gute Tat, das tut auch keinem wirklich weh.

 

 

Doch wir möchten auch das Positive aufzeigen. Das Mittelmeer ist nach wie vor wunderschön und auch die Balearen sind eine lohnende Destination, seine Ferien zu verbringen. Jede der 4 Inseln hat seine eigenen Vorzüge und Einzigartigkeiten.

Das Wetter auf Ibiza war im September sehr wechselhaft und die Wettervorhersagen haben einige Starkwindtage mit warmen Sonnenstrahlen auf die Insel gebracht. Die Marinas sind brechend voll, da der Wind starke Dünung aufbaut und Wellen von >3m schon ungemütlich sind. Dafür lernt man nette Menschen kennen und verbringt mehr Zeit an Land und lernt so z.B. die öffentlichen Verkehrsmittel kennen. Die sind auf den Balearen wie bei uns hervorragend organisiert, pünktlich und kostengünstig.

Wir haben uns ein klein wenig in Ibiza verliebt. Was daran liegt, dass wir dort sehr nette Begegnungen hatten, die Menschen dort doch einiges entspannter sind als in Mallorca - und das Essen super. Unsere absoluten Highlights waren das Kennenlernen der Crew der Dufour „Queen B“ oder besser gesagt „Queen Banana“ und der Besuch unserer Freundin Jutta.

 

Michaela und Gunther, Charterer der Queen B, haben sich als Ibizia-Kenner entpuppt und zeigten uns Eivissa – und haben uns über das Pacha-Fieber aufgeklärt. Wir haben viel gelacht und beim Einkaufen, wurden wir spontan zum Bord-Barbecue eingeladen. Die beiden haben uns einfach grossartig verwöhnt mit wunderbarem Wein und leckerem Essen –einfach allem was sonst noch dazu gehört. Haben wir uns super unterhalten, Tränen gelacht und das Zusammensein genossen. Die beiden haben keinen Aufwand gescheut und das auf einer einfach ausgerüsteten Bordküche eines Charterbootes, das war der Wahnsinn. Der Tag bleibt unvergessen und die Dufourspitzen haben uns auch noch am Morgen danach zum Kichern gebracht (also eigentlich bis heute). Wir freuen uns darauf, Euch bald wieder zu treffen. Vielleicht können wir Euch ja mal die zauberhafte Inselwelt Kroatiens zeigen?

 

 

                                        

Da wir unsere Freundin Jutta in diesen Tagen erwarten, hatten wir schon die Befürchtung, dass es nichts wird mit Segeln oder Ankern und Bädelen und einfach das wunderbare Blau des Meeres vor Formentera zu geniessen. Doch wenn Engel reisen, hellt sich der Himmel auf und pünktlich zur Landung, stellt der Wind ab und zeigt sich gnädig.

Beim Auslaufen haben wir noch 2m Welle, was Jutta mit Bravour bestand und dafür werden wir belohnt mit easy Sailing und einem Traumankerplätzchen in Espalmador auf Formentera. Das Baden im Meer ist herrlich erfrischend und dank der Strömung wurden alle lästigen Quallen aus der Bucht geschwemmt.

Allerdings nur bis zum nächsten Tag. Da hat sich der Wind gedreht und schwemmt die Quallen wieder in die Bucht rein. Also müssen wir uns was einfallen lassen, und entschliessen, während des Segelns kurz mal halt zu machen (Beiliegen) und mitten im Meer ein erfrischendes Bad zu nehmen. Das Beiliegen bremst das Boot schön ab, allerdings treiben wir immer noch relativ schnell, so dass das Schwimmen nur mit Schwimmleine sicher möglich ist. Ein herrlich freies Gefühl!

 

Vor Formentera gibt es eine weitere Bucht, die Espalmador gegenüber liegt, dort konnten wir erneut eine quallenfreie Zeit verleben. Wir sind an Land gegangen und haben die karge aber interessante Landschaft erkundet. Der Druide aus Asterix und Obelix wäre begeistert.

Leider muss Jutta wieder heimwärts reisen, denn ihre Familie und die Arbeit warten. Danke Süsse für die tolle gemeinsame Zeit. Die Süssigkeiten sind fast alle vernichtet, bis auf die weltbesten homemade Heidesand-Kekse, die werden streng rationiert.

 

Und wie alles Schöne, so vergeht die Zeit im Fluge und unsere Tage auf den Balearen sind gezählt. Langsam müssen wir Abschied nehmen und machen unser Boot startklar Richtung Festland Spaniens.

Einerseits wird es Zeit weiter zu reisen, da das Wetter im September ziemlich launisch war und man hätte glatt denken mögen, es sei April. Und wir irgendwie auch Lust drauf haben, wieder Neues zu sehen.

 

Eine letzte Nacht an der Boje vor s’Oli gönnen wir uns und können es kaum glauben, unsere erste ruhige Nacht vor einer Überfahrt. Ob das ein Omen ist? Wir geniessen die Ruhe und pünktlich um 0400 scheppert der Wecker. Wir wollen um 0500 los, damit wir noch bei Tag in Denia ankommen. Wir sind optimistisch, dass wir einen Grossteil der 60 Meilen segeln können. Gemäss Wetterbericht erwartet uns ein Halbwindkurs mit 15-20 Knoten Windstärke. Das ist das perfekte Segelwetter für unser Boot und sollte uns mit 7-8 Knoten gegen die Küste bringen. Vorfreude herrscht!

 

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