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Angekommen imionischen Meer Griechenlands

Angekommen imionischen Meer Griechenlands

Veröffentlicht am 12.07.2016

Wir sind nun in Griechenland angekommen und meinen damit nicht das Land sondern die Mentalität und Lebensform. Die Griechen sind stolz und unaufdringlich. Das ist sehr angenehm. Man wird in Ruhe gelassen aber natürlich trotzdem interessiert wahrgenommen.  

Auf unseren letzten Blog haben wir aus der Schweiz einige Rückmeldungen erhalten, die sich gegen die Griechen richteten bzw. darauf hindeuteten, dass diese aufgrund der politischen Situation doch dankbar(er) und freundlich(er) sein sollen.

Die Griechen, die wir getroffen haben, erhalten nicht einen Euro des EU-Rettungspakets. Sie kämpfen an allen Ecken und Enden und sie politisieren gerne und ausdauernd. Sie fühlen sich mit der Geschichte Europas tief verwurzelt, sie fühlen sich als Ursprungsland als quasi die Wiege des heutigen Europas. Und „wir“ sehen in ihnen nur ein marodes Land und faule Menschen  – kein Odysseus und die jahrtausendalte Ursprungs-Geschichte. Und sie freuen sich, wenn sie das endlich mal mit einem Nordeuropäer wortreich erörtern können. Deutschland IST Frau Angela Merkel und die Schweiz, ist das Land der Steueroasen, wo sich die einflussreichen- und reichen Griechen verstecken…

Das war nicht das, was wir erwartet hatten. Wir wurden auf unserer Reise eigentlich fast immer mit den üblichen Klischees konfrontiert. Aber das ist ja was vollkommen Normales. Wir dachten oder wünschten uns, hier die Griechen kennen lernen, die Udo Jürgens voller inbrunst besingt. Doch das ist entweder dem Massentourismus geopfert – oder es fällt auch unter die Rubrik Klischee.

 

 

Das ionische Griechenland ist überfüllt von segelnden Touristen. Hier ist der echte Charter-Hotspot. Das Gebiet ist seglerisch und navigatorisch relativ einfach und für Familien-, Einsteiger- oder Partytörns geeignet. Auffällig sind vor allem die Flottillensegler, die vorzugsweise von den Engländern gebucht werden. Wenn eine solche Flottillie einfällt ist es mit der Ruhe vorbei. Nicht, weil sie so laut sind (das manchmal auch), sondern weil sie Betreutes-Rundum-Segel-Paket gebucht haben. So wie wir es verstanden und beobachtet haben, kann man ohne grosse Vorkenntnisse daran teilzunehmen. Deshalb heisst das für uns ab und zu Ankerwache zu schieben, weil die Flottilliensegler den Anker nicht eingefahren haben, oder zu wenig Kette gesteckt wurde. Und weil wir schon einige Boote gesehen haben, die durch nicht haltende Anker ineinander geprallt sind (mit viel und wenig Wind) – wollen wir es schon gar nicht so weit kommen lassen. Zwar versucht man, dem anderen Skipper mitzuteilen, dass sein Ankermanöver nicht ganz so optimal verlaufen sei, aber mehr geht halt nicht.

Ein interessantes Erlebnis war, als wir zusammen mit zwei anderen Eignern, ein ins offene Meer driftendes Segelboot wieder in die Bucht geschleppt/geschoben und neu verankert haben. Die Besitzer waren grad auf Landgang und ihr Boot wäre einfach weg gewesen, doch haben sie uns die Arbeit nicht ganz so einfach gemacht, denn ihre Pinne war weggeräumt…

Das macht dann irgendwie so richtig Spass, nicht, dass der Engländer fast seine Yacht nicht mehr gefunden hätte, nein, sondern dass man trotz Sprachschwierigkeiten in einem Boot sitzt und wenn es darauf ankommt, zusammen etwas bewegt. Wir haben uns gegenseitig für die Unterstützung gedankt – und mussten dann lachen, weil wir ja eigentlich einem Dritten geholfen haben.

 

 

Eindrücklich war auch die Einfahrt in den Lefkas-Kanal. Die Brücke öffnet immer zur vollen Stunde. Wir hofften, dass der Brückenmeister etwas Verspätung haben würde, da wir so mit 3 minütiger Verspätung andampften. Hatte er leider nicht – als wir ankamen war er die Brücke bereits wieder am Schliessen. So haben wir in der Bucht vor Lefkas eine Stunde herumgesegelt, bevor wir – diesmal sauber im Konvoi die Brücke passiert haben.

Die Wege von Ankerbucht zu Ankerbucht sind kurz und so tingeln wir gemütlich von Ormos (Bucht) zu Ormos, bleiben 2-3 Tage und gehen dann weiter. Diktiert wird das vom Früchte und Gemüsebestand an Bord, vom Wind und Wetter – und manchmal den Tavernen. Das Wetter ist traumhaft, für uns schon etwas zu heiss, aber da meist um 14.00 der Thermikwind aufkommt, ist es gut aushaltbar – und sonst muss man sich eben im wunderschönen Meer abkühlen.

Für diejenigen von Euch, die unser Servicebatterie-Problem mitgekriegt haben. Wir mussten nun alle Servicebatterien ersetzen, da die Batterieleistung eines Abends sehr niedrig war und ein Laden der Batterien nicht mehr möglich.

 

 

Da wir unweit der Lefkas Marina vor Anker lagen, begaben wir uns dahin, um den Tausch vorzunehmen. Die grösste Schwierigkeit war, Batterien zu finden, die auf unsere Masse und Pole passten. Wir wollten wirklich äusserst ungern alle Kabel neu verlegen. Deswegen haben wir auch nicht auf GEL- oder AGM-Batterie gewechselt (weil die Pole – für unseren Einbau – vertauscht sind). Die Bilder werden bestimmt weitere Unklarheiten beseitigen.

Der Ship-Chandler war sehr hilfreich und am nächsten Tag hatten wir die 4 Batterien an unseren Liegeplatz geliefert. Den Austausch haben wir selber vorgenommen und war innerhalb von 2,5 – 3 Stunden erledigt. Nach einem Test-Tag im Hafen begaben wir uns wieder in eine Ormos und unser Stromproblem hoffen wir für die nächsten 5 Jahre wieder gelöst zu haben. 

 

Weitere Impressionen

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